
Plattformen der Zukunft
Projekte und Formate

Panels, Workshops, Keynotes & Media

Frühstück in der Filterblase

Debattenkultur in Deutschland #btw21

Policy-Book #btw21

Studie "Fakten statt Fakes" #btw17

Papier Fact-Checking #btw17
»Der ideale Untertan der totalitären Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder der engagierte Kommunist, sondern Menschen, für die die Unterscheidung zwischen Fakt und Fiktion, wahr und falsch, nicht mehr existiert.«
Die Schattenseite der digitalen Diskurs- und Medienräume sind klar die vielen Möglichkeiten, Desinformationen auszuspielen und mit großen Reichweiten zu verbreiten. Dabei sind es nicht nur die Social-Media-Plattformen, die eine Beurteilung der Güte von Quellen erschweren, nicht nur weil »Likes« oder »Follower« keine guten Indikatoren sind oder die Algorithmen nicht nach Qualität oder Wahrhaftigkeit kuratieren. Auch klassische Medien haben zunehmend Schwierigkeiten auf Propanda nicht hereinzufallen. Oder ihnen dank der Aufmerksamkeitsökonomie keine zusätzliche Reichweite zu schenken.
Viel zu selten wird benannt, was längst Realität ist: Desinformationen sind kein Nebeneffekt, sondern kalkulierte Mittel im Werkzeugkasten von Populisten und Rechtsextremen – oder, wie wir sagen: toxische Narrative, die Gesellschaften spalten, manipulieren und die Demokratie zersetzen. Wie Geröll versperren sie unsere öffentlichen Diskurse und nehmen ernsten Anliegen und Wahrhaftigkeiten – sowie dem Diskurs um gute Lösungen – den Platz auf der täglichen Medienagenda.
Demokratien müssen daher die Resilienz (= Widerstandsfähigkeit) ihrer Öffentlichkeiten stärken, um nicht wie die USA zu enden. Resilienz entsteht als Zusammenspiel aller an öffentlicher Kommunikation beteiligter Gesellschaftsbereiche: die politische Öffentlichkeitsarbeit genauso, wie den Journalismus, die Social-Media-Plattformen oder die Informations- und Nachrichtenkompetenz der Bürgerinnen und Bürger. Denn jeder, der am demokratischen Kommunikationsprozess beteiligt ist, kann Einfallstor oder Verbreiter von Desinformationen werden.
In Workshops und Seminaren beraten wir Akteur:innen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, wie sich die Resilienz der öffentlichen Kommunikation stärken lässt – darunter die Europäische Kommission, das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland oder die ARD (SWR, MDR u. a.). Gemeinsam mit Redaktionen im In- und Ausland (z. B. über das Goethe-Institut oder die Friedrich-Ebert-Stiftung) und mit zivilgesellschaftlichen Organisationen wie dem Israel Public Policy Institute entwickeln wir Strategien zum Umgang mit Desinformation: Welche Ansätze sind wirksam? Welche Rolle spielt Fact-Checking? Und welche regulatorischen Maßnahmen entfalten tatsächlich Wirkung?
Zukünftig werden wir hier auch über Alternativen zu den bisherigen Plattformen verstärkt nachdenken, um die europäische Abhängigkeit von US-amerikanischen Techkonzernen, die sich weder an europäische Regeln halten, noch demokratische Grundwerte verteidigen, zu beenden.