Resilienz gegen Desinformation und Populismus
»Der ideale Untertan der totalitären Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder der engagierte Kommunist, sondern Menschen, für die die Unterscheidung zwischen Fakt und Fiktion, wahr und falsch, nicht mehr existiert.«
Die Schattenseite der digitalen Diskurs- und Medienräume sind klar die vielen Möglichkeiten, Kanäle und Wege Desinformationen auszuspielen und mit großen Reichweiten zu verbreiten. Dabei sind es nicht nur die Social-Media-Plattformen, die eine Beurteilung der Güte von Quellen erschweren, nicht nur weil “Likes” oder “Follower” keine guten Indikatoren sind oder die Algorithmen nicht nach Qualität oder Wahrhaftigkeit kuratieren. Auch klassische Medien haben zunehmend Schwierigkeiten auf Desinformation durch populistische Politiker*innen nicht hereinzufallen.
Was gerne vergessen wird: Desinformationen sind Teil der Kommunikationsstrategie von Populisten oder Rechtsextremisten – oder wie wir es lieber nennen: toxische, demokratiezersetzende Narrative. Wie Geröll versperren sie unsere öffentlichen Diskurse und nehmen ernsten Anliegen und Wahrhaftigkeiten – sowie dem Diskurs um gute Lösungen – den Platz auf der täglichen Medienagenda.
Demokratien müssen daher die Resilienz (= Widerstandsfähigkeit) ihrer Öffentlichkeiten stärken, um nicht wie die USA zu enden. Resilienz entsteht als Zusammenspiel aller an öffentlicher Kommunikation beteiligter Gesellschaftsbereiche: die politische Öffentlichkeitsarbeit genauso, wie den Journalismus, die Social-Media-Plattformen oder die Informations- und Nachrichtenkompetenz der Bürgerinnen und Bürger. Denn jeder, der am demokratischen Kommunikationsprozess beteiligt ist, kann Einfallstor oder Verbreiter von Desinformationen werden.
In Workshops und Seminaren beraten wir alle Gesellschaftsbereiche, wie sich die Resilienz der Öffentlichkeit erhöhen lässt, darunter u.a. Mitglieder der Europäischen Kommission, das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland oder die ARD (SWR, MDR uvm.). Genauso erarbeiten wir mit Redaktionen im In- und Ausland (z.B. via Goethe-Institute oder Friedrich-Ebert-Stiftung) und zivilgesellschaftliche Organisationen (Israel Public Policy Institute), welche Strategien beim Umgang mit Desinformationen erfolgversprechend sind, welche Rolle das Fact-Checking spielt oder welche Regulierungsvorhaben wie wirkmächtig sind.