Konstruktiver Journalismus
»Often, the media will focus mostly on the negative and superficial. The consequences are many and severe. Firstly, people get a false picture of reality, and secondly, media-democracies do not produce leaders, but populists. There is certainly a need for more constructive news.«
Warum Journalistinnen und Journalisten wieder mehr wie Peter Parker aka Spiderman (Reporter und Fotograf) und Clark Kent aka Superman (Journalist) werden sollten? Weil der Journalismus eine "Superkraft" für die Demokratie sein sollte: Er nimmt es mit den Mächtigen und den Problemen der Gesellschaft auf und hilft den Menschen (ob Bürger, Politik oder Zivilgesellschaft), funktionierende Lösungen zu finden. So, finden wir, geht nutzerzentrierter Journalismus im Jahr 2024.
Im Journalismus heißt es zwar “Only bad news is good news”, doch fast 75 % der Befragten des Digital News Reports 2023 versuchen inzwischen aktiv Nachrichten ganz oder teils zu vermeiden ("News Avoidance"). Der zu starke Fokus auf Negativität ist dabei der am häufigsten genannte Grund. Aber auch das Gefühl, sich ohnmächtig zu fühlen nach dem Konsum von Nachrichten, nennen viele Menschen. Was wäre, wenn Journalismus noch viel mehr könnte, als uns nur über die Krisen, Katastrophen und Konflikte der Welt zu informieren? Uns vielleicht sogar inspirieren oder gar Lösungen aufzeigen?
Ein Baustein für einen zukunftsfesten Journalismus, der die verschiedenen Informationsbedürfnisse der Menschen wieder erfüllt, ist der Konstruktive Journalismus. In Dänemark, Norwegen und Schweden, wo Constructive News bereits verbreiteter sind als hier, zeigen aktuelle Studien, dass das Medienvertrauen durch die Bank weg höher ist als hier. Das Ziel sollte nicht sein, positiver über das Weltgeschehen zu berichten, sondern realistischer. Denn Medien sollten unsere Realität nicht in einem Zerrspiegel darstellen, sondern wie sie ist. Dafür braucht es Betrachtungsweisen auf gesellschaftliche Phänomene, die holistisch und systematisch sind, um beispielsweise hinter Einzelphänomenen die größeren gesellschaftlichen Zusammenhänge zu erkennen.
Gerade im skandinavischen Raum gibt es viele wegweisende Formate wie Gelöst oder Gequetscht (Dänemark) oder Einig? (Norwegen). Auch in Deutschland gibt es erste Ansätze, wie die Rubrik #mittendrin der Tagesthemen, das Wirtschaftsmagazin brand eins oder das Onlinemagazin Perspective Daily. In den USA ist die Kolumne Fixes in der New York Times ein Leuchtturm des Konstruktiven Journalismus. Mit Kater Demos haben wir das erste konstruktive Politikmagazin Deutschlands 2014 herausgebracht.
futur eins hilft Redaktionen, diese Form des Journalismus auszuprobieren, in den Arbeitsalltag zu integrieren und hierfür eigene Formate zu entwickeln. In ein- bis mehrtägigen Workshops werden Methoden des Konstruktiven Journalismus vorgestellt und gemeinsam angewendet – dafür nutzen wir Design Thinking und Gamification, damit unsere Workshops euch in nachhaltiger Erinnerung bleiben. Habt ihr Interesse an einem Workshop für eure Redaktion? Dann meldet Euch gern bei uns unter info@futureins.org.