Zeit und Raum für Journalismus und die informierte Gesellschaft

Digitale Wissensarchitekturen

Die Digitalisierung bietet völlig neue Möglichkeiten der Wissensaufbereitung und -vernetzung, die wir als Gesellschaft nutzen können. Das bedeutet auch, die Aufmerksamkeitsökonomie hinter sich zu lassen und bspw. strategisch gesellschaftliche Megathemen auf Wiedervorlage zu setzen. Dafür müssen Wissenschaft und Journalismus näher zusammenrücken, um gemeinsame Informationsplattformen zu denken.

»Je mehr wir in uns aufnehmen, um so größer wird unser geistiges Fassungs­vermögen.« (Seneca)
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Alexander Sängerlaub

Journalismus bereitet Themen oft unstrukturiert und an Einzelfällen auf. Doch gesellschaftliche Entwicklungen (z.B. Gleichberechtigung, soziale Ungleichheitheit) und globale Herausforderungen (z.B. Klimakrise) lassen sich nicht gut an immer neuen Einzelfällen darstellen, da somit Themen viel zu schnell aus dem Blick geraten, statt auf regelmäßige Wiedervorlage gesetzt zu werden. Wissenschaftliche Langzeitdaten und Indizes sind dafür schon eher geeignet, gesellschaftliche Veränderungsprozesse aufzuzeigen und die journalistische Frage in den Mittelpunkt zu rücken: Wo stehen wir als Gesellschaft?

Dafür braucht es verschiedene Bausteine: Wissenschaft und Journalismus müssen näher zusammenrücken und in datenjournalistischen, crossmedialen Projekten gemeinsam eine Art digitales kollektives Gedächtnis entwickeln, das der Gesellschaft Orientierung bei der Lösung von gesellschaftlichen Problemen gibt.

Wer die digitalen Wissensarchitekturen strategisch nutzt, kann somit auch dem Journalismus einen neuen gesellschaftlichen Mehrwert verschaffen, in dem er als Mittler zwischen Wissenschaft und Bildung seine Kontrollfunktion für die Demokratie im Digitalen noch einmal weiterentwickeln kann. futur eins möchte helfen, dem Journalismus die ganze Bandbreite der Möglichkeiten der Digitalisierung verfügbar zu machen und die Informationsplattformen von morgen zu entwickeln.