Mit dem digitalen Zeitalter sind gleich zwei Säulen der Medienfinanzierung zusammengebrochen: die Werbeerlöse und die Verkaufszahlen. Die Finanzierung des Journalismus muss daher heute neue Wege gehen. Gemeinnützigkeit und Plattformökonomie können nicht nur zwei Möglichkeiten sein, man kann sie auch zusammen denken.
»Warum gibt es nicht längst schon ein Spotify für Zeitungsprodukte?« (Martin Rabanus, SPD-Bundestagsabgeordneter, 2020)
Die Verlage haben bis heute kaum tragfähige Geschäftsmodelle gefunden, Journalismus im digitalen Raum angemessen zu finanzieren. Dabei sieht sich der Journalismus gleich mit zwei Problemen konfrontiert: schwindenden Abozahlen im Analogen sowie sinkenden Werbeerlösen auch im Digitalen. Die Transformation alter Abo-Modelle ins Digitale gelingt bisher kaum und dementsprechend ist auch die Zahlungsbereitschaft der Deutschen international gesehen äußerst gering (8 % laut Digital News Report 2020). Die Zeit wäre eigentlich schon längst gekommen, für einen kooperativen Plattformansatz: entweder als Single-Log-In zu Abos für die Nutzerïnnen oder als Flatrate-Modell, wie sie von Streaminganbietern bekannt sind, aber die Besonderheiten des Mediensystems sowie der individuellen Mediennutzung berücksichtigen. futur eins möchte helfen, gedankliche Hürden abzubauen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den Nutzerïnnen wiederum das größtmögliche Maß an Informiertheit ermöglichen.
Der digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, radikal verändert und uns neue Herausforderungen gebracht – von Desinformation bis zur Informationsflut. Nachrichtenkompetenz, auch im Digitalen, ist damit die neue Grundlage der Wissensgesellschaft. Wir helfen bei der Implementierung von der Politik bis zur Zivilgesellschaft.
Nicht überall ist ein freier und unabhängiger Journalismus eine Selbstverständlichkeit. futur eins engagiert sich in der Demokratieförderung im Ausland und arbeitet mit Journalistïnnen sowie der Zivilgesellschaft an Strategien zur Stärkung von Medienfreiheit und Pluralismus, wie beispielsweise in Osteuropa.
Die Digitalisierung bietet völlig neue Möglichkeiten der Wissensaufbereitung und -vernetzung, die wir als Gesellschaft nutzen können. Das bedeutet auch, die Aufmerksamkeitsökonomie hinter sich zu lassen und bspw. strategisch gesellschaftliche Megathemen auf Wiedervorlage zu setzen. Dafür müssen Wissenschaft und Journalismus näher zusammenrücken, um gemeinsame Informationsplattformen zu denken.