Wie sehen die Nachrichten der Zukunft aus? Im Future News Lab bringen wir alle Erkenntnisse zusammen, wie der Journalismus des 21. Jahrhunderts aussehen sollte, um die Bedürfnisse der Menschen zu bedienen: konstruktiv, lösungsorientiert, perspektivenreich, nachhaltig und ausgeruht. Das sind die fünf Säulen des Journalismus der Zukunft in dem Journalisten Informationsarchitekten heißen.
»News media do not help democracy. It is so full of negativity. And media democracy produce populists – not leaders.« (Helmut Schmidt, 2015)
Im Journalismus heißt es “Only bad news is good news”. Doch was wäre, wenn Journalismus noch viel mehr könnte, als uns über die Krisen, Katastrophen und Konflikte der Welt zu informieren? Fast ein Drittel (32 %) der Befragten des Digital News Reports 2019 versuchen inzwischen aktiv Nachrichten zu vermeiden ("News Avoidance") – der zu starke Fokus auf Negativität ist dabei ein wichtiger Grund.
Ein Baustein des Journalismus der Zukunft ist der konstruktive Journalismus. In Dänemark, wo Constructive News bereits verbreiteter sind als hier, zeigen aktuelle Studien, dass 58 % der Menschen sich viel mehr Berichterstattung über Lösungen zu gesellschaftlichen Problemen wünschen, 68 % fordern mehr Perspektiven in der Berichterstattung, 51 % wünschen sich sogar, dass sie durch Nachrichten mehr inspiriert werden. Das Ziel sollte nicht sein, das positiver über das Weltgeschehen berichtet wird, sondern realistischer. Denn Medien sollten unsere Realität nicht in einem Zerrspiegel darstellen, sondern wie sie ist. Dafür braucht es Betrachtungsweisen auf gesellschaftliche Phänomene, die holistisch und systematisch sind, um beispielsweise hinter Einzelphänomenen die größeren gesellschaftlichen Zusammenhänge zu erkennen.
Der konstruktive Journalismus ist vor allem im skandinavischen Raum verbreitet. Formate wie "Gelöst oder Gequetscht" (Dänemark), #mittendrin der Tagesthemen bis zur Kolumne "Fixes" in der New York Times sind inzwischen in vielen Ländern zu finden. futur eins hilft Redaktionen dabei, diese Form des Journalismus in den Arbeitsalltag zu integrieren und/oder hierfür eigene Formate zu entwickeln. In ein- bis mehrtägigen Workshops werden Methoden des Konstruktiven Journalismus vorgestellt, sowie gemeinsam Ideen und Konzepte erarbeitet und getestet.
Der digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren, radikal verändert und uns neue Herausforderungen gebracht – von Desinformation bis zur Informationsflut. Nachrichtenkompetenz, auch im Digitalen, ist damit die neue Grundlage der Wissensgesellschaft. Wir helfen bei der Implementierung von der Politik bis zur Zivilgesellschaft.
Die Digitalisierung bietet völlig neue Möglichkeiten der Wissensaufbereitung und -vernetzung, die wir als Gesellschaft nutzen können. Das bedeutet auch, die Aufmerksamkeitsökonomie hinter sich zu lassen und bspw. strategisch gesellschaftliche Megathemen auf Wiedervorlage zu setzen. Dafür müssen Wissenschaft und Journalismus näher zusammenrücken, um gemeinsame Informationsplattformen zu denken.
Das erste Zeitalter der sozialen Netzwerke war ein gigantischer globaler Erfolg mit einer neuen Form humaner Interkonnektivität und Kommunikation, aber auch düsteren Schattenseiten von zerstörerischer Desinformation und Propaganda. Was können wir aus dem ersten Zeitalter lernen, über Geschäftsmodelle, Baupläne, Algorithmen und Echokammern und im nächsten besser machen?